Jörg Vester

Vorübergehende Erlebnisse in der Zeit

o.T., 1988, 140 x 170 cm, Öl/LeinwandDieter Krieg schrieb 1990: „Jörg Vesters Atelier, ein Raum ohne besondere Eigenschaften, mit eher ungünstigen Bedingungen fürs Malen, ist doch ein Raum mit intensiver Aura (Bilderstapel als selbstgenügsame Kraftspeicher).


Die Malerei, nicht eigentlich auf programmatische Verneinung ausgehend, verweigert sich schnellen Benennungsversuchen. Sie wirkt auf sich selbst konzentriert (ohne Seitenblick auf den zukünftigen Betrachter entstanden) und strahlt eine Konsequenz aus, die umso stärker in Erscheinung tritt, als sie ihr Ziel nicht preisgibt.

o.T., 1989, 180 x 220 cm, Öl/Leinwand

Kein Zitat, keine Mytologie, keine Sachlichkeit, kein Realismus, ein Leerraum, der die Bildgegenstände härter hervortreten läßt. Diese Härte ist nicht plakativ aufgesetzt, sondern mit malerischer Qualität erzeugt, die als Folge einer Unbedingtheit des Handelns erscheint, einer Rücksichtlosigkeit, auch dem eigenen Talent gegenüber.

Motive sind: Behälter, Ausgüsse, Heizkörper…

Sie behaupten: Speichern, sintern, Raumverengung, Vergrößerung der Bildoberfläche, Zeitverdichtung…

Sie verwirklichen sich in der Verschmelzung von gegenständlicher Erscheinungsform und konkreter malerischer Bildfläche.

o.T., 1989, 200 x 140 cm, Öl/Leinwand